Viele Kaninchenhalter verspüren den Wunsch, einmal Babys ihrer Lieblinge groß zu ziehen. Dieser Wunsch ist durchaus verständlich, Kleintierbabys sind besonders niedlich und es ist sicher eine interessante Erfahrung Babys aufwachsen zu sehen. Allerdings sollte dieser Schritt vorab sehr gut überlegt werden.
Zunächst muss geklärt werden, wie viele Jungtiere geboren werden können und wie sie gehalten werden. Es muss sichergestellt werden, dass wirklich der gesamte Nachwuchs für längere Zeit tiergerecht untergebracht werden kann. Nicht immer finden sich gute Freunde die sich Kleintiere wünschen und leider sind auch die Tierheime voll mit unüberlegt produzierten Kleintieren.
Es ist schon vor dem Anschaffen des Elternpaares darüber nachzudenken, was nach der Jungenaufzucht mit den Eltern passieren soll. Den Vater gleich kastrieren und bei der Familie zu lassen. Gleich nach dem Deckakt sollte die Kastration durchgeführt werden.
Das Weibchen kann schon wenige Stunden nach der Geburt wieder gedeckt werden und da gerät die Vermehrungsrate der Kleintiere sehr schnell außer Kontrolle.und für die Häsin ist das sehr anstrengend. Für diesen Fall müssen dann entsprechend mehrere Gehege bereitgestellt werden.
Es ist nicht tiergerecht, die Eltern nach der Jungenaufzucht zu trennen und einzeln zu halten um weiteren Nachwuchs zu verhindern.
Wenn die Unterbringung und Versorgung von Eltern und Kinder sichergestellt ist, gibt es noch weitere Punkte, die bedacht werden müssen.
Erste und wichtigste Voraussetzung für das Verpaaren von Kleintieren ist, dass beide Elterntiere gesund und kräftig sind und keine Krankheiten weitervererben. Es ist absolut nicht ratsam zwei Tiere miteinander zu verpaaren, deren Stammbaum nicht bekannt ist. Vor dem Verpaaren von Kleintieren sollte bedacht werden, dass es Rassen gibt, die Krankheiten vererben.
Wenn die Tiere genetisch nicht zusammen passen, kann es dazu kommen, dass kranke oder gar missgebildete Jungtiere geboren werden!
Schwangerschaft, Geburt und Jungenaufzucht sind auch für die Weibchen nicht ungefährlich. Vor allem bei zu alten Weibchen, wenn die Tiere nicht zusammen passen oder das Weibchen nicht ganz gesund ist oder wenn die erste schwangeschaft mit ca.1 Jahr ist dann kann es zu Komplikationen während und nach der Schwangerschaft kommen.
Schlimmstenfalls kommt es sogar zum Tod der Mutter oder der Jungtiere. Ebenso können natürlich sehr hohe Tierarztkosten entstehen, wenn schwangere Weibchen erkranken.
Das Wichtigste ist aber:
Kleintiere dürfen auf keinen Fall unüberlegt einfach nur zum Spass vermehrt werden!