DER ERSTE TAG ZU HAUSE
Bringen Sie das neue Tier so schnell wie möglich nach Hause.
Machen Sie keine großen Umwege und lassen Sie es am besten in seiner Transportbox in Ruhe.
Nehmen Sie so viel Rücksicht auf Ihre neuen Mitbewohner,
dass Sie bereits vorher eine vernünftige Transportmöglichkeit,
wie etwa einen Katzentransportkorb kaufen.
Bedenken Sie, dass das arme Tier eine wahnsinnige Angst hat und
Sie es ja zähmen wollen.
Die Rappelei, die Geräusche, die Gerüche, der Temperaturwechsel....
das ist Stress für jedes Tier.
Zu Hause angekommen
sollten die Kaninchen in den bereits
vor dem Kauf fertig gemachten Gehege setzten,
damit der Einzug möglichst ruhig abläuft (unbedingt vorher anschaffen!).
Setzen Sie sich nicht vor dem Gehege und beobachten Sie
das Tier aus etwas Entfernung.
Lassen Sie die Tiere in den ersten Stunden erst einmal ganz in Ruhe,
damit sie sich an ihre neue Behausung gewöhnen können.
Ist der erste Schreck vorbei, sprechen Sie ruhig und liebevoll mit ihnen, damit sie sich an Ihre Stimme gewöhnen.
Und halten Sie bitte ihre Kinder in den ersten Tagen bitte davon ab,
die neuen Spielkameraden gleich die ganze Zeit nur hoch zu nehmen und all seinen Freunden vorzustellen.
Auch der Freilauf in der ganzen Wohnung sollte in der ersten tagen
gestrichen werden.
Die Tiere müssen erst einmal ihr Gehege und die Umgebung kennen lernen und auch lernen wo sie genau ihr Toilettte haben.
sollte bei Ihnen bereits ein Kaninchen wohnen,
dann setzen Sie BITTE niemals ein neues Kaninchen einfach so in das Gehege eines vorhandenen Kaninchens
In diesem Fall sollten Sie sich bereits ein,
zwei Wochen vorher mit dem Thema der Vergesellschaftung auseinander setzen.
(schau einfach unter "Tipps für die Vergesellschaftung" nach)
In jedem normalem Raum gibt es etliche Gefahren.
Sie können probieren, Ihre Tiere bei ungewünschten Aktivitäten kurzzeitig durch Klatschen oder Rufen zu verscheuchen,
aber sie geben bestimmt nicht so schnell auf - selbst wenn sie gezähmt sind. Auch ein bereits erkundetes Elektrokabel verliert seinen Reiz nicht.
Ich habe mal eine Aufstellung gemacht, welche Gefahren und Unfälle am häufigsten passieren.
Grünpflanzen:
Kein Nager - und gerade kein Kaninchen -
kann dieser köstlichen Verlockung widerstehen.
Dabei macht es für sich keinen Unterschied, ob es sich um eine giftige
oder ungiftige Pflanze handelt.
Die meisten Pflanzen verursachen bei den Tieren nach dem Fressen starke Magenkrämpfe. Kakteen am besten außer Reichweite bringen, solange die Tiere draußen sind.
Elektrokabel:
Neben den Pflanzen wohl das beliebteste Spielzeug,
um sein Frauchen und Herrchen in den Wahnsinn zu treiben.
Viele Nager und Kaninchen lieben es, die Ummantelung bis auf das Innenleben abzunagen.
Folge ist schnell ein tödlicher Stromschlag und fürchterlichen Verbrennungen. Legen Sie Kabel am besten verdeckt,
damit es erst gar nicht in die Versuchung kommt.
Ich gebe zu, das ist schneller gesagt als getan.
Auch bei mir liegen bereits lädierte Stromkabel herum,
und ich habe immer eine Rolle Isolierband in der Nähe....
Als letztes Mittel hilft wirklich nur aufpassen und ablenken.
Küche:
Da gerade Nager sich wirklich sehr klein machen können,
am besten absolutes Küchenverbot erteilen. Sonst kommen Sie auf die Idee, sich hinter oder unter Schränken zu verstecken.
Dabei kommen Sie dann bestimmt auch an viele Gegenstände,
an denen sie nichts zu suchen haben,
wie zum Beispiel Messer und Scheren (Verletzungsgefahr!) .
Schränke:
Am besten verschlossen halten.
Erstens besteht die Gefahr, dass Sie Ihre Tiere aus versehen einsperren und zweitens bekommt das auch allen im Schrank befindlichen Sachen besser.
Reinigungsmittel:
Auch hier gilt die 'Kleinkinderregelung'.
Nie in Reichweite, weil sie hochgiftig sind.
Tischgegenstände:
Kleinere Gegenstände vom Tisch entführen, um sie in Ruhe zu bearbeiten kann ein weiteres Hobby sein.
Dazu gehört so was alltägliches wie der Aschenbecher in dem die alten Kippen liegen, genauso wie zum Beispiel ein Radiergummi.
Auch wird manchmal die ganze Schachtel Zigaretten verschleppt.
Es ist meist ein übles Versteckspiel, bis Sie diese Gegenstände wieder bekommen.
Eingewöhnung:
Wenn die Tiere das erste mal im Auslauf sind,
sollte man sich zu den neuen Hausgenossen auf den Boden legen,
ruhig mit ihnen reden, und sie an sich schnuppern lassen.
An Kaninchen immer von vorne herangehen, an der Hand schnuppern lassen, und dann die Tiere entscheiden lassen, ob sie das Ganze noch skeptisch betrachten und sich zurückziehen wollen, oder neugierig weiterschnuppern.
In dem Fall kann man mit vorsichtigen Bewegungen versuchen,
sie sanft über die Stirn zu streicheln.
Diese Bewegung entspricht dem unter Artgenossen üblichen Kopf lecken: Eine Zuneigungsbekundung.
Um sich "beliebter" zu machen, und um die Scheu vor der Hand zu überwinden, kann man die Kaninchen mit Leckerbissen wie Apfelstücken locken, die dann aus der Hand gefressen werden können.
Je geduldiger man vorgeht, und die anfängliche Scheu der Tiere akzeptiert und nicht versucht, durch Zwang zu überwinden
(Schnappen, jagen, auf den Arm nehmen), umso schneller werden die Kaninchen dem/den neuen Herrchen und Frauchen Vertrauen schenken, sich anfassen und streicheln lassen.
Beim Umgang mit Kaninchen muss man bedenken, dass sie Fluchttiere sind, und z.B. niemals in eine Ecke gedrängt oder gejagt werden dürfen,
daher: Wenn der erste Auslauf beendet werden soll:
auf keinen Fall die Tiere hetzen und einfangen, denn dann wird sich die Erfahrung mit der Hand negativ einprägen,
Der Mensch wird somit gar als Feind angesehen werden.
Unbedingt immer abwarten, bis die Tiere von selber in das Gehege gehen:
Am Besten mit Futter anlocken.
Nützlich ist dabei auch, immer ein bestimmtes Lockwort in immer derselben Tonlage zu rufen, wie z.B. "Essen!" oder die Kaninchen beim Namen rufen.
Dieser Klang wird sich positiv einprägen,
und in Zukunft werden die Hoppler allein durch das Rufen auf die Essensausgabe aufmerksam und kommen angeflitzt.
Wenn ich in mein Gehege gehe uns laut sage "Bapi" dann laufen alle
schnell auf einen besimmten Platz und schauen mich an :o)
mit der Begründung:
Zu zweit werden die ja nicht zahm.
Dies ist ein Gerücht, und der Erfolg der Zähmung hängt allein von der Art und Dauer der Zuwendung ab, die ein Mensch den Kaninchen entgegenbringt, und weiterhin vom Charakter des Tieres:
Manche werden nie zahm, egal ob allein oder zu zweit gehalten.
Da muss der Mensch einfach anerkennen, dass jedes Tier ein Individuum ist, und nicht versuchen, es durch Zwang umzubiegen,
denn als Resultat fangen die Tiere dann noch an zu beissen,
und landen nicht selten im Tierheim.
Kaninchen lieben es,
von der Nase zu den Ohren gestreichelt zu werden und auch wenn Sie sie einmal hinter den Ohren kraulen,
wird Ihr Kaninchen Ihnen dankbar sein. Denn solche Gesten entsprechen auch dem Verhalten untereinander beim pflegen.
Was es nicht mag,
ist die Unterseite des Bauches gekrault zu bekommen
(.. kann deswegen gereizt reagieren).
Das gleiche gilt für die Kinnpartie.
Aber Sie werden es an dem Verhalten des Tieres auch schnell merken, was es bevorzugt.
Schmusen Sie viel mit Ihren Kaninchen, kann es schon mal vorkommen,
dass auch Sie ein paar Streicheleinheiten von ihm bekommen,
indem es Sie ableckt (putzen) oder sanft an Ihnen knabbert.
Reicht Ihnen einfaches Schmusen nicht, probieren Sie,
Ihr Kaninchen zu "dressieren".
Bringen Sie ihm Männchen machen bei,
oder schaffen Sie ihm Hürdenparcours, die Sie mit ihm durchgehen.
Meist sind Kaninchen bedeutend schlauer,
als manche es Ihnen zutrauen.
Und Leckerchen bringen Sie zusätzlich als Bestechungsmittel auf Trab. Allerdings ist ihr Kaninchen kein Hund und nur bedingt lernfähig.
Strafen und stundenlanges Trainieren gehören nicht zur artgerechten Haltung und Tierliebe und sind unnatürliche Verhaltensmuster.
Kunststückchen sollten Sie Ihren Tieren nur beibringen, wenn diese dazu gewillt sind - und selbst dann sollte es ein Spiel bleiben
BITTE
schaut euch das Video von trainierten Kaninchen an :-)
http://www.youtube.com/watch?v=5WoNz7impKs
http://www.youtube.com/watch?feature=fvwp&v=hgDHWLyztCI&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=8rsTMBaLbvY&feature=fvwrel
http://www.youtube.com/watch?v=9Q0vcvo9Uho&feature=related
.... schau einmal auf der Homepage unter
"Beschäftignung für Tier und Mensch !!" nach !!!